Lautenspielertreffen in Cottbus 2010

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alexanderjoseph
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Lautenspielertreffen in Cottbus 2010

Beitrag von alexanderjoseph » Mi 3. Nov 2010, 00:43

Hier ein Bericht über das Spielertreffen in Cottbus 2010 welcher mich per E-Mail erreicht hat.
Viel vergnügen beim lesen.
Euer Admin Alexander

Das ist kein Spielertreffen mehr …
Sodom und Gomorrha in der Kirche, ganz buchstäblich. Die biblische Geschichte vom Untergang der zwei Städte wurde im Hauptschiff geprobt für den Gottesdienst am Sonntag. Im Nordschiff wurde unterdessen eine Prüfung für Kirchenführer abgenommen, so dass die Sängerinnen und Sänger, Lautenisten, Gambisten, Trommler, Flötisten, Violonisten (sic) und Harfner (sic) sich nicht gleich wie gewohnt ausbreiten konnten.

Harfner? Ja, Harfner (Dietmar). Ein neues Instrument in unseren Reihen. Etliche spätmittelalterliche Bilder zeigen ja Harfe und Laute friedlich nebeneinander in der Hofkapelle, und hier spielten sie nun wirklich, „in echt“ zusammen. Zu dem Besonderen der spätmittelalterlichen Musik zählt ja, dass jedes Instrument wie die Sänger jeweils nur eine Stimme, die jedoch selbständig ausführt. Gesang, Harfe, Laute ein Klangerlebnis von speziellem Reiz.

Von den Besonderheiten gleich noch mehr. Zuvor aber das Lob der Regelmäßigkeit. Wenn nämlich solch ein Treffen nicht ein gewisses Korsett hat, das gehört allen Organisatoren ins Stammbuch, dann fällt es zusammen oder es läuft auseinander. Wolfgang lässt es immer freitags abends anfangen, gemütlich. Sonnabends wird mittags gemeinsam gegessen und abends gemeinsam gefeiert. Das sind die Fixpunkte.

Zu den Cottbuser Wahlpflichten gehören das musikalische Dankeschön im Gottesdienst am Sonntagmorgen und das Werkstattkonzert am Nachmittag. Das ist nicht nebensächlich. Immerhin überlässt die Kirchengemeinde uns jedes Mal ihre große gotische Hallenkirche mitsamt den Seitenschiffen und Nebenräumen. Und zwar geheizt, auch das im Oktober keine Nebensächlichkeit (wer schon mit klammen Fingern spielte, weiß das).

Zwei Ensembles waren unter uns. Antje, Olaf und Alexander haben sich in Cottbus zusammengetan und werden demnächst ein erstes Mal tingeln (Berlin, Hamburg, Sylt). Die Geschichte, wie Franz, Lothar und Olaf zusammenfanden, muss man erzählen. Lautenist Lothar ist nachts in der Berliner S-Bahn zum Ostkreuz unterwegs. Während der zwanzig Minuten erzählt ihm eine Gambistin eher zufällig, dass Gambist Olaf einen Partner sucht. Olaf und Lothar finden zueinander und werden gefunden von Flötist Franz, der das Internet nutzt auf der Suche nach Partnern für Alte Musik. Franz aber wird im Zusammenspiel mit Olaf und Lothar zum Sänger (Tenor). Er ist es geblieben.

„Das ist kein bloßes Spielertreffen mehr, eigentlich müsste es heißen: Freunde machen Musik“ (Wolfgang). Stimmt. Das deutet aber nicht auf eine geschlossene Gesellschaft, sondern auf die freundliche Atmosphäre, die an dem Wochenende herrschte. Es waren ja durchaus auch Neulinge dabei, die einfach integriert wurden. Und einer, dessen Duopartner wider Erwarten nicht gekommen war, fand neue Mitspieler.

Eine bewährte Mischung aus Bekanntem und Neuem, Offenheit für neue Mitspieler, Neugier und Lust zum Probieren, so wird es das nächste Mal hoffentlich wieder sein.
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